Belastbare Diagnose nicht in Sicht
In einem Ersttermin sitzt mir eine äußerst beunruhigte Patientin (Ulrike F. aus Zürich, 55 Jahre alt) gegenüber. Sie berichtet von migräneartigen Kopfschmerzen, außerdem sehe sie Doppelbilder. Dieser Zustand dauere bereits seit zwei Wochen an.
Aufgrund der heftigen Beschwerden ist sie krankgeschrieben; Arbeiten am PC und Autofahren sind nicht mehr möglich. Sie hatte zuvor so etwas noch nie gehabt, einen erkennbaren Auslöser hatte es nicht gegeben.
Die Schulmedizin konnte trotz aufwändiger Untersuchungen keine Erklärung liefern. Die Patientin hatte in Zürich Ärzte und Kliniken mehrerer relevanter Fachgebiete aufgesucht, darunter Orthopädie, Neurologie, HNO, Augenheilkunde.
Die Patientin berichtet:
„Ich litt über eine Woche lang unter starken, migräneartigen Kopfschmerzen, die sich schließlich auf die rechte Seite des Kopfes konzentrierten und sich über die Schläfe, das Ohr und den Nacken erstreckten. Am folgenden Morgen wachte ich mit Doppelsicht auf. Im Krankenhaus wurden ein CT, ein MRT und eine Lumbalpunktion durchgeführt. Glücklicherweise waren alle Ergebnisse unauffällig, sodass ich nach Hause entlassen werden konnte. Die Doppelsicht blieb jedoch bestehen und eine mögliche Diagnose lautete Abduzensparese.“
Unter einer Abduzensparese versteht man eine Schädigung des Nervus abducens, des 6. Hirnnervs. Dies kann zu einer Lähmung des vom N. abducens versorgten Musculus rectus lateralis führen, eines Muskels, der den Augapfel nach außen in Richtung zur Schläfe dreht.
Weitere Untersuchungen sollten folgen, eine belastbare Diagnose blieb man der Patientin schuldig.
Ganzheitlicher Ansatz
Meine ausführliche Anamnese ergab, dass die Patientin schon seit längerer Zeit eine anspruchsvolle berufliche Tätigkeit ausübt und zudem in der jüngeren Vergangenheit private Krisen erlebte. Ausgleich findet sie in ihren Hobbies Boxen und Jogging. Eine Analyse des vegetativen Nervensystems (VNS-Analyse) wies deutlich auf eine Stress-induzierte Symptomatik mit sympathischer Über- und parasympathischer Unterfunktion hin.
Die Berücksichtigung emotional-sozialer Begleitumstände und Erlebnisse gibt wertvolle Informationen, die den gesamten Menschen erfassen und ein „größeres Bild“ auf vorliegende Symptomatiken ermöglichen.
Nach Palpation von Rücken-, Nacken- Hals- und Kiefermuskulatur zog ich eine Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) in Erwägung, eine Fehlfunktion im Zusammenspiel von Oberkiefer und Unterkiefer. Die starken Kopfschmerzen wie auch die Doppelbilder waren hierdurch möglicherweise erklärbar. Eine CMD kann auch Auslöser weiterer Symptome sein, wie unspezifischen Gesichtsschmerzen, Tinnitus, Schwindel und Schulter-, Nacken-, Rückenschmerzen. Auch Doppelbilder werden mitunter in Zusammenhang mit einer CMD-Diagnose gebracht. Diesem Ansatz wollte ich weiter nachgehen.
Schwingung für die Zellen
Der Patientin empfahl ich eine Kombination aus Matrix-Rhythmus-Therapie in Verbindung mit einer Vitalstofftherapie und Einbindung von gezielten Aktivitäten zur Entspannung.
Der erste Behandlungsschritt bestand darin, die gesamte Rückenmuskulatur, ausgehend vom Grenzstrang mit dem Matrix-Mobil zu lockern. Ich integrierte in die einstündige Behandlung auch die Lockerung der Gesäß- und Wadenmuskulatur, um alle Zellen zunächst an ihre natürliche Schwingung zu „erinnern“. Zielsetzung war es, distal vom Kopf, zentrale myofasziale Funktionsketten zu lösen.
Die Behandlung der Kiefer- und Kaumuskulatur legte ich auf einen späteren Zeitpunkt, um nicht zusätzliche Kopfschmerzen zu riskieren.
Die Patientin berichtet:
„Die erste Behandlung mit der Matrix-Rhythmus fand ich am Rücken zunächst sehr angenehm und entspannend. Bei fortschreitender und intensiver werdender Behandlung bemerkte ich die massiven Verspannungen, besonders in meinen Waden. Es war durchaus anspruchsvoll und anstrengend. Danach war ich unglaublich müde, aber auch entspannt – was für ein tolles Gefühl!“
Spannungen am Kopf lösen
Am zweiten Matrix-Rhythmus-Behandlungstermin nach zwei Tagen wurde der Fokus auf Nacken-, Halsmuskel- und Kieferregion gelegt. Die Halsmuskulatur (insbes. Mm. Scaleni, Sternocleidomastoidei) und die Mm. Masticatori, also die gesamte Kaumuskulatur, waren sehr stark verhärtet. Dergleichen der obere M. Trapezius. Bei diesen Muskelgruppen war ein zunächst sanftes Vorgehen wichtig, um keine weiteren Kopfschmerzen zu triggern. Zudem fuhr ich die gesamte Schädeldecke mit dem Matrix-Mobil ab. Die Spannungen ließen sich gut lösen, ohne Folgeschmerzen auszulösen.
Entspannung & Vitalstoffe
Da die Patientin aufgrund der räumlichen Distanz nur selten in meine Praxis kommen kann, empfahl ich ihr, mit einem Osteopathen vor Ort weiterzuarbeiten. Wie sich im Nachhinein herausstellte, sollte dieser meine Diagnose bestätigen.
Ich empfahl der Patientin, zunächst weiterhin ihre Krankschreibung zu verlängern um möglichst viel Zeit für Erholung (genügend Schlaf) und Bewegung an frischer Luft (Spazierengehen, keine Anstrengung) zu genießen. Als Methode zur Entspannung wollte die Patientin mit Yoga beginnen und mit dem Boxen zunächst pausieren.
Als therapeutische Begleitmaßnahme verschrieb ich eine Mischung aus 5 Heilkräutern (Rosenwurz, Ashwagandha, Ginseng u.a.) und B-Vitaminen (Produkt „Stressresist“ von VagusVit, erhältlich bei https://shop.vitalogue.com).
Behandlungsergebnis
Nach zwei Wochen rief mich die Patientin an, um mir eine freudige Mitteilung zu machen:
„Lieber Herr Dr. Wies, Sie werden es kaum glauben: Meine Doppelbilder sind zu 95% weg und ich fühle mich wieder deutlich besser! Auch die Kopfschmerzen sind verschwunden, ich bin überglücklich. Ihre Therapie half mir sehr, die Verspannungen zu lösen. Ich bin überzeugt, dass dies letztlich dazu führte, dass sich meine Doppelsicht nach nun insgesamt etwa vier Wochen zurückbildete.“
Letztendlich ist es eine Mischung aus mehreren Therapieansätzen, die auf Basis einer ausführlichen Anamnese individuell zu entwickeln sind. Dieser Behandlungserfolg bestätigt mich erneut darin, die Matrix-Rhythmus-Therapie bei Stress bedingten Symptomatiken als eine zentrale Therapieform einzusetzen.
Abschließend teilte mir die Patientin noch ihr persönliches Fazit mit:
„Ich bin der Schulmedizin sehr dankbar dafür, dass meine Beschwerden umfassend untersucht wurden und ich eine schwerwiegende Erkrankung so ausschließen konnte. Dennoch wirkte das Eruieren eher unwahrscheinlicher Ursachen durch aufwändige Untersuchungen auf mich auch sehr beängstigend und verunsichernd. Ich sah Doppelbilder, hatte starke Schmerzen und war nicht mehr arbeitsfähig. Was sollte als nächstes noch kommen? Letztendlich entschied ich jedoch, die fachärztlichen Untersuchungsergebnisse für mich positiv zu werten und mich darüber zu freuen, dass ich grundsätzlich gesund bin.
Dass meine Beschwerden jedoch weiterhin bestanden und weder erklärbar noch schulmedizinisch behandelbar waren, veranlasste mich, mich intensiver mit der Alternativmedizin zu beschäftigen. Mir gefällt daran, dass es dabei um den „ganzheitlichen Menschen“ geht und dass Symptome nicht isoliert betrachtet werden.“
Autor: Dr. Andreas Wies (HP) equalance Naturheilpraxis, München 2024 © mit Einverständnis und unter Mithilfe von Frau Ulrike F., Zürich.